DAS LEDO-KONZEPT MEHRGENERATIONEN-WOHNEN ALS WOHNMODELL DER ZUKUNFT
ALTE WERTE INS MODERNE UMGEZETZT
Nach dem Menschen jahrtausendelang in Großfamilien zusammenlebten, haben sich unsere Familienverbände mit der Etablierung des Wohlfahrtsstaates in den 1960er- und 1970er-Jahren immer mehr aufgelöst.
Was früher Normalität war, ist heute eine wahre Seltenheit: Das Großfamilienhaus, in dem von den Urgroßeltern bis zu den Urenkel:innen alle zusammenleben. Ein generationsübergreifendes Miteinander lässt sich heutzutage jedoch auch außerhalb der eigenen Familie umsetzen. Möglich wird dies durch das „Mehrgenerationenwohnen“.
Als generationenübergreifende Wohngemeinschaft bietet ein Mehrgenerationenhaus Platz für die unterschiedlichsten Lebensformen und Lebensphasen: Eltern mit Kindern, Alleinerziehende mit ihrem Nachwuchs, Paare und Singles sowie Senioren.
Bei Ledo handelt sich nicht nur um ein „Normales“ Mehrgenerationen-Wohnprojekt, sondern unsere besondere Stärke ist die Inklusion von Menschen mit Einschränkungen. Ein Drittel die Ledo-Bewohner:innen sind Personen mit Einschränkungen.
Die Grundidee des Mehrgenerationenwohnens ist einfach:
Wohnen und leben,selbstorganisiert, eigenverantwortlich und selbstbestimmt, gemeinsam unter einem Dach. Es soll ein lebendiges inklusives Mehrgenerationen-Wohnhaus sein, in dem jeder von jedem, alle voneinander profitieren können.
Menschen wünschen sich ein Zusammenleben, bei dem sich die Generationen wie selbstverständlich unterstützen und auch darüberhinaus vom Zusammenleben profitieren. Es geht nicht nur um Pflicht und Sorge, sondern auch um Spaß und voneinander lernen.
Nachbarschaftliche Hilfe soll bei verschiedenartigen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Mitbewohner gewährleistet werden. Das Zusammenleben der Generationen hat im Idealfall einen Nutzen für alle. Kinder leben mit der Großelterngeneration zusammen, rüstige Rentnerinnen und Rentner unterstützen Menschen mit Einschränkungen, und junge Familien. Dementsprechend können sich die Senior:innen auf haushaltsnahe Hilfe verlassen, wenn sie diese selbst einmal benötigen.
Alternative Wohnformen für Jung und Alt verfügen über abgeschlossene, bedarfsgerechte Wohneinheiten unterschiedlicher Größe sowie Gemeinschaftsareale. Bei Ledo ist es ein Versammlungsraum, ein gemeinsames Innenhof mit Garten und ein Spielplatz, aber auch zusammen verwaltete Gästezimmer für Besucherinnen und Besucher.
Ein Wohnprojekt ist eine Auseinandersetzung mit der Vielfalt. Die Generationen, mit und ohne Einschränkungen, nicht zu separieren, sondern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensweisen zu erleben, darin liegt die Bereicherung.
Ledo ist ein Art von Stadtentwicklungsprojekt, das dörfliche Gemeinschaften zurück ins Urbane bringen will.
Es ist schon ein großer Schritt für ein städtisches Wohnprojekt, wenn sich die Generationen wieder regelmäßig wahrnehmen und im Dialog bleiben. Die Regeln sind indes ähnlich: flexible Grundrisse, erleichterter Zugang, ein Mix aus Begegnungszonen und, am wichtigsten, privatem Rückzug.
Die neuen Wohnform – inklusives Mehrgenerationenwohnen – schaffen für ihre Bewohner, aber, auch für Kommunen und Staat, einen hohen sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert:
Endstation Altersheim für Alle ist kein auf Dauer tragfähiges Lösung für die Zukunft.
Mehrgenerationenwohnen bieten mehr Selbstbestimmung und Alltagsnähe als andere Formen des neue Wohnformens und verfügen dabei über deutlich wirtschaftlichere Strukturen. Darüber hinaus können Haus- und Wohngemeinschaften das Sozialverhalten in ihren Nachbarschaften und Stadtviertel nachweislich positiv verändern.
Ledo bekommt Besuch aus Japan. Die Besucher interessieren sich für die Ledo-Idee des Mehrgenerationenwohnens und unsere besondere Stärke: die Inklusion von Menschen mit Einschränkungen. Bei Ledo leben Menschen gemeinsam unter einem Dach: Groß und Klein, Jung und Alt, Singles und Paare, mit und ohne Einschränkungen.
Besuch von nah und fern
Das Ledo-Wohnprojekt erhält viel Besuch, das Gästebuch ist bald voll. Die Besucher kommen von nah und fern: aus Japan, den Niederlanden und Belgien, aus Castrop Rauxel, Hannover und Stuttgart.
Mehrgenerationenwohnen ist ein Thema in aller Munde, es interessiert Architekten, Soziologen, Stadtplaner und Studierende von TH, FH und Uni. Selbst aktive Bergische Unternehmerinnen haben den Weg zu Ledo in Köln-Niehl gefunden
Die deutschsprachigen Belgier waren sogar mitsamt Minister hier zu Gast, der Behindertenbeauftragte von NRW hat auch vorbeigeschaut.
Viele Wohnprojekte und Wohnbewegte wollen wissen, wie wir wohnen und organisiert sind. Sie sind gern gesehene Gäste.
Hier ein kleiner Einblick in die Vielfalt unsere Besucher:
Diakonie Michaelshoven, Heilerziehungspfleger Köln, BUFDI aus NRW des DRK, Hochschule für Medien Köln, Kolpingwerk, Gesellschaft für Bauen und Wohnen aus Hannover, erzbischöfliches Berufskolleg, Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen der Uni Köln, REWE-Group.
Auch bei den ostbelgischen Bürgern besteht Interesse an alternativen Wohnformen. Vor allem das Ledo-Mehrgenerationenhaus hat die Besucher:innen in Köln beeindruckt.
Die alternativen Wohnformen können für Ostbelgien eine Anregung sein, findet Sozialminister Antonios Antoniadis – und trägt sich in das Ledo-Gästebuch ein. Danach wird ein Besuch im Nachbarschaftsgarten in der Nähe von Ledo unternommen.